„Tamara Labas hat mit dem Titel durst der krieger und dem Untertitel Liebesgedichte schon den Kontrast benannt, mit dem wir es zu tun haben. (…) Ein weiblicher Blick auf Erotik, auf Verliebtheit und Begehren, auf Erfüllung und Grenzüberschreitungen…“ (Harry Oberländer)
Tamara Labas‘ Gedichte voller Leidenschaft, Verlangen und Schmerz inspirierten Inga Rosenberg zu kunstvollen Liedkompositionen, die sie unter den Titel Liebesdurst fasste und die aus den Zyklen Die Liebeslieder und Tanzlieder bestehen. Erstmals werden an diesem Abend alle Kunstlieder von der Mezzosopranistin Dzuna Kalnina mit ausdrucksvoller Emotionalität zum Besten gegeben. Ninel Menshchikova begleitet sie mit ihrem exzellenten Klavierspiel. Dieses Programm der besonderen Art ergänzt die Lyrikerin mit ihrer Stimme und Rezitation der Gedichte, die Gaetano Biccari mit Perkussionsinstrumenten in einen feinfühligen Klangteppich hüllt.
Ein Abend, der Lust und Leidenschaft, Wort, Klang, Stimme und das Nachdenken über die Liebe zelebriert.
Im Anschluss findet ein Publikumsgespräch statt.
Bildrechte: Tamara Labas © Manuel Waelder, Dzuna Kalnina, Ninel Menshchikova, Inga Rosenberg © Bernhard Bauser,
Gaetano Biccari © Peter Bretz
Die Künster:innen
Tamara Labas
geboren 1968 in Zagreb (Kroatien), studierte Germanistik und Kunstgeschichte an der J. W. Goethe Universität in Frankfurt, wo sie auch lebt. Sie ist Lyrikerin, Autorin von Kurzprosa, Dramatikerin, Theaterregisseurin im Bereich der freien Szene und Leiterin von Schreib- und Kreativstätten. Als Autorin der Bibliothek der Generationen im Historischen Museum Frankfurt setzt sie sich mit den Auswirkungen der Migration und der NS-Zeit auf Kindheit und Familie auseinander. Ihre Lyrik und Kurzprosa wurden in verschiedenen Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht. Das Drama Nach dem Absturz brachte sie mit Gaetano Biccari 2022 im Frankfurter Kellertheater zur Uraufführung. Mehrere Gedichte wurden ins Kroatische übersetzt, einige vertont. Diverse Stipendien und Förderungen, u.a. 2021 Artist in Residence im Schriftstellerhaus Pazin – Kuća za pisce. Zuletzt erschien ihr dritter Lyrikband helioszweige, Verlag der 9 Reiche, Lyrik-Edition NEUN, Berlin 2024. Sie ist Mitglied des PEN Berlin und der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik (GZL).
Dzuna Kalnina
geboren 1975 in Riga (Lettland). Schon im Alter von 6 Jahren wurde sie in eine Spezialschule für musikalisch hochbegabte Kinder aufgenommen; es folgten zahlreiche Fernseh- und Radioauftritte. Nach ihrer Ausbildung zur Klavierpädagogin studierte sie Gesang an der Musikhochschule in Riga. 1997 war sie Stipendiatin des Kulturministeriums Luxemburg am Musikkonservatorium Luxemburg. Ihr Musikstudium schloss sie 2006 in Frankfurt am Main bei Prof. Hedwig Faßbender ab. Sie gewann zahlreiche Wettbewerbe und wirkte bei verschiedenen CD-Produktionen mit. Die Partien des „Cherubino“ und des „Hänsel“ gehören zu ihrem umfangreichen Repertoire, wie die Rollen der „Marcellina“ und des „Orlofsky“. Die Mezzo-Sopranistin ist seit 2003 ständiges Mitglied des Ensembles der Kammeroper Frankfurt.
Ninel Menshchikova
geboren 1977 in Odessa (Ukraine) ist eine preisgekrönte Pianistin und Korrepetitorin. Sie erhielt ihre musikalische Ausbildung am renommierten Musikalischen Pyotr Stolyarsky Lyzeum (1983–1994) und an der Antonina Nezhdanova Musikakademie (1994–2000). Von 2000 bis 2022 arbeitete sie am Musikalischen Lyzeum als Lehrerin, Korrepetitorin und stellvertretende Direktorin. Sie ist Preisträgerin internationaler Wettbewerbe und wurde mit Ehrenurkunden des Ministeriums für Kultur der Ukraine in den Jahren 2011, 2016 und 2019 ausgezeichnet. Außerdem nahm sie an zahlreichen musikalischen Projekten in der Ukraine und Europa teil, darunter Meisterklassen mit herausragenden Violinisten wie Mikhail Vaiman, Dora Schwarzberg, Aleksey Semenenko und Daniel Hope.
Inga Rosenberg
geboren 1974 in Kaunas (Litauen), seit 2000 in Frankfurt am Main lebend. 1993-1998 pianistisches Studium mit M.A.-Abschuss an der Warschauer Fr. Chopin Universität für Musik, im Jahr 2000 Aufbaustudium an der HMDK Frankfurt am Main und 2005 Solistenausbildung in Saarbrücken. Stipendium der Polnischen Regierung und des Rotary Clubs Hessen sowie Förderungen im Rahmen von NeuStartKultur, Hessische Kulturstiftung, Deutscher Musikrat, Deutsche Musikfonds, GVL. Erste Liedkompositionen mit 15 Jahren. Liederzyklus „Aus der Stille“ 1998-2018, moderne Bearbeitung von „Stille Nacht“, „Die Liebeslieder“ und die „Tanzlieder“. Kompositionen für Klavier solo und Duos für Cello und Klavier. Masterclasses für Komposition bei Stanislav Rosenberg. Das Lied „Wurzelkoffer mit Teddybär“ (2019) befindet sich als Audio-Exponat im Historischen Museum Frankfurt in der Bibliothek der Generationen. „Liebesdurst“ besteht aus zwei Liederzyklen: „Die Liebeslieder“ 2019 und „Tanzlieder“ 2021 auf Lyrik aus dem Gedichtband „durst der krieger“ von Tamara Labas, LuBurn-Verlag 2021. Das Projekt zur Komposition wurde durch Deutsche Musikfonds im Rahmen NeuStartKultur 2021 gefördert.
www.ingarosenberg.de
Gaetano Biccari
geboren 1963 in Neapel (Italien). Nach dem literatur- und theaterwissenschaftlichen Studium in seiner Heimatstadt, Promotion am Institut für TFM der J. W. Goethe-Universität Frankfurt am Main. Anschließend Forschung und Lehre an deutschen und italienischen Universitäten. Von 2006 bis heute war er Gymnasiallehrer, Ausbilder von Theaterlehrkräften beim Hessischen Kultusministerium sowie Autor, Dramaturg und Theaterregisseur im Bereich Schultheater und freie Szene (auch in Zusammenarbeit mit Tamara Labas) und last but not least Perkussionist/Schlagzeuger in verschiedenen Musikformationen des Rhein-Main Gebiets. Er hat theater- und literaturwissenschaftliche Bücher, Essays, Artikel und Rezensionen in deutscher und italienischer Sprache über R.W. Fassbinder, P.M. Rosso di San Secondo, das Theater in Deutschland und Italien 1900-1945, V. Auburtin, H. Müller und C. Bene veröffentlicht. Zuletzt erschienen: Pier Paolo Pasolini in persona. Gespräche und Selbstzeugnisse. Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2022.