Ko-Produktion Ankunftshalle_T / Kellertheater

Willkommen

Lutz Hübner / Sarah Nemitz

Plakat
Das Stück wirft ein Schlaglicht auf eine »Bildungsbürger-WG« aus 5 privilegierten Erwachsenen deutscher Herkunft. Alles deutet darauf hin, ein normaler und ausgelassener WG-Abend zu werden, bis Benny mitteilt, für ein Jahr ins Ausland zu gehen und vorschlägt, sein Zimmer für syrische Geflüchtete zur Verfügung zu stellen. Aber auch Anna hat etwas zu verkünden: Sie ist schwanger und möchte gerne mit ihrem türkischstämmigen Freund Achmed zusammenziehen.

Möglichkeiten, den freiwerdenden Platz in der WG zu füllen, gibt es also zur Genüge. Doch niemand möchte auf irgendetwas verzichten, die "Gesellschaft" möchte unter sich bleiben, und die Mechanismen dazu kommen in Gang: Vorurteile, Ängste und Feindseligkeiten treten offen zu Tage, bis am Ende eine Lösung gefunden wird, mit der alle zufrieden sind – oder?

»Willkommen« entstand 2017 als Auftragswerk für das Düsseldorfer Schauspielhaus.

Im Stil eines Kammerspiels und mit der Leichtigkeit einer Komödie beschäftigen sich Stück und Inszenierung damit, wer in unserer Gesellschaft willkommen ist, wer nicht, und welche Mechanismen dazu führen. Die Räumlichkeiten des Kellertheaters und die Gestaltung des Bühnenbilds ermöglichen dabei eine Inszenierung, bei der diese Fragen direkt ans Publikum als Repräsentant der dargestellten Bildungsbürgergesellschaft gerichtet werden. Die Zuschauer/innen sitzen gefühlt mit am Tisch und treffen dabei auf Figuren, mit denen sie mitunter mehr gemein haben, als ihnen lieb ist.

Die Autoren

Das Autoren- und Ehepaar Luth Hübner und Sarah Nemitz schafft es mit seinen Werken seit mehreren Jahren kontinuierlich unter die Top 10 der meistgespielten Stücke auf deutschen Bühnen. »Furor«, ein Auftragswerk für das Schauspiel Frankfurt, war dort in der Spielzeit 2018/19 zu sehen. Zu ihren bekanntesten Stücken zählt sicherlich »Frau Müller muss weg«, welches 2014 unter der Regie von Sönke Wortmann verfilmt wurde – der daraufhin auch die Regie bei der Uraufführung von »Willkommen« übernahm. Vor Beginn seiner Zusammenarbeit mit Sarah Nemitz wurde Lutz Hübner u.a. 1998 für »Das Herz eines Boxers« mit dem Deutschen Jugendtheaterpreis ausgezeichnet.

Für das Drehbuch zu »Frau Müller muß weg« erhielten beide 2015 den Bayrischen Filmpreis.

Das Ensemble

Die Ankunftshalle T konnte sich durch ihre Produktionen der vergangenen Jahre als junges Theaterensemble für zeitgenössische deutsche Dramatik in Frankfurt etablieren. In Zusammenarbeit mit der jugend-kultur-kirche sankt peter wurden bereits mehrere Stücke namhafter deutscher Autoren auf die Bühne gebracht: »Vorher / Nachher« (Roland Schimmelpfennig; 2013), »Rausch« (Falk Richter; 2016), »Freie Sicht« (Marius von Mayenburg; 2018) sowie »Ich Tasche« von Felicia Zeller (2019).

Mit den Produktionen der letzten Jahre erweiterten sich sowohl die Reichweite als auch die Größe des Ensembles deutlich. Die Produktionen »Good Morning, Boys and Girls« (Juli Zeh; 2020) und »Die arabische Nacht« (Roland Schimmelpfennig; 2021) wurden jeweils an 3 verschiedenen Spielstätten aufgeführt, darunter auch das Frankfurter Kellertheater.

Durch die ebenfalls 2021 erfolgte Gründung des Vereins Ankunftshalle T e.V. mit aktuell 25 Mitgliedern wurde die Arbeit des Ensembles in eine feste Organisationsform überführt und wird durch die Vereinsaktivitäten zielgerichtet unterstützt und begleitet. Dadurch ist das Ensemble in diesem Jahr erstmals in der Lage, zwei Produktionen parallel zu erarbeiten:

»Europa verteidigen« von Konstantin Küspert (Premiere im Oktober 2022 in sankt peter) sowie »Willkommen« von Lutz Hübner & Sarah Nemitz (in Kooperation mit dem Kellertheater; Premiere dort im Dezember 2022).

Es spielen:
Sophie: Antonia Bien
Doro: Miriam Dold / Tina Berthold
Anna: Karla Alpers
Benny: Stephan Thoss
Jonas: Johannes Sehnert / Jonah Steinhauer
Achmed: Marco Römer

Bühne: Tina Berthold & Anne Gross

Regie: Jan Dittgen & Katharina Rossi

Aufführungsrechte:
Hartmann und Stauffacher GmbH, Köln

Das Kellertheater wird unterstützt von der Stadt Frankfurt am Main (www.kultur-frankfurt.de)