Gertrud Gilbert

Mit mir nicht noch einmal, Herr Goethe

Schauspiel um Werthers Lotte - Lust und Frust - für eine Person

Probenphoto

Im Jahre 2003 hatte Charlotte Buff-Kestner 250. Geburtstag!

Wer kennt sie nicht, die junge, blonde, fürsorgliche Lotte, die ihren zwölf Geschwistern die Mutter ersetzte und Goethes leidenschaftliche Verehrung erfuhr. Mit den Leiden des jungen Werthers erlangte sie lebenslängliche Berühmtheit, sehr zum Verdruß ihres eifersüchtigen Ehemannes, Christian Kestner.

Nach 40 Jahren, Lotte ist inzwischen 63 Jahre alt und verwitwet, trifft sie ihren alten Verehrer in Weimar wieder. Was wäre geworden, wenn sie Goethe geheiratet hätte? Aus dem einstigen Strahlemann ist ein Hofratsmusterstück geworden - und mit der Leidenschaft für Lotte scheint's nicht mehr so weit her zu sein - oder spielen da andere Frauen inzwischen eine aktuelle Rolle? - Lotte jedenfalls, inzwischen zur Hofrätin aufgestiegen und mit einer gehörigen Portion Selbstbewußtsein ausgestattet, stellt sich dem neuen alten Liebhaber mit überlegener Kritik, spart nicht mit Ironie und Witz und belichtet dabei lebhaft und wortstark ihr eigenes, arbeitsreiches aber schließlich sehr erfolgreiches Leben.

Hals über Kopf reist Lotte aus Weimar ab. Während eines unfreiwilligen Aufenthaltes in einer Poststation verfängt sie sich nun in einem ungeahnt emitionalen Lebensremusée, getrieben von einer boshaften Bemerkung der Frau von Stein, ihrer Weimarer Rivalin, die damit Lotte tief in ihrer Eitelkeit getroffen hatte.

Das Kellertheater wird unterstützt von der Stadt Frankfurt am Main (www.kultur-frankfurt.de)