Christian Dietrich Grabbe (1801 - 1836)
Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung
Ein seltsames Wesen sitzt in glühender Hitze auf einem Hügel und -
erfriert. Da kommen vier Wissenschaftler vorbei und zerbrechen sich
die Köpfe, um was für ein Geschöpf es sich wohl handeln
mag. Vielleicht ein Theaterkritiker? Oder möglicherweise doch eher
eine Pastorentochter? Man untersucht die steif gefrorene Person
gründlich und kommt schließlich zu dem Ergebnis: Es handelt sich
um...
Doch das soll an dieser Stelle nicht verraten werden.
Diese skurrile Szene ist Teil einer Komödie mit dem etwas sperrigen
Titel
Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung. Das theater
domino hat sich dieses Lustspiel aus der Feder von Christian Dietrich
Grabbe für seine neueste Produktion ausgesucht.
Es ist das erste abendfüllende Stück der Kelkheimer Theatergruppe seit
sechs Jahren. Nach mehreren kleineren Eigenproduktionen und einem
Ausflug ins Kindertheater, will die Truppe, die vielen
noch mit Produktionen wie
Woyzeck,
Schwarze
Komödie oder
Ein Sommernachtstraum in Erinnerung sein dürfte, seinem Publikum
zwei Stunden bester Unterhaltung bieten. Und dafür, so Regisseur
Volker Zill, ist diese Komödie aus dem Jahr 1827 auch heute noch
bestens geeignet: Eine turbulente Handlung, derb-deftige Monologe,
skurrile Typen, groteske Momente, an Größenwahn grenzende
Regieanweisungen, Elemente des Slapsticks und des absurden Theaters -
bei einem solchen Stück kann sich eine Schauspieltruppe so richtig
austoben.
Doch hinter teilweise possenhaftem Unsinn verbirgt sich auch der
Aufschrei eines jungen Autors, der von seiner Zeit nicht verstanden
wurde und der unter der Mittelmäßigkeit des literarischen Betriebs
existenziell litt.
mit Tanja Behr, Domagoj Gladic, Claudia Günther, Andrea Huck, Tobias Rudolphi, Irina Schiller, Virginia Sommer, Christine Tannert & Dirk Zill
Regie: Volker Zill
Aufführungen: 17.,18.,24.,25 April 2009 jeweils 20:30Uhr