Vor allem als Solist in freien und experimentellen Kontexten bekannt geworden, hat Thewes immer eine starke Verbindung zur Jazztradition durchklingen lassen, so auch in seinem neuesten Projekt, dem Christof Thewes Quartet. Mit den Musikern Hartmut Oßwald (reeds), Benjamin Lehmann (bass) und Martial Frenzel (drums) - alles alte musikalische Weggefährten und bestens eingespielt – bezieht sich dieses neugegründete Ensemble auf die lange Tradition der Quartetformationen ohne Harmonieinstrumente, wie sie Gerry Mulligan in den frühen 50-iger Jahren mit Bob Brookmeyer und Chet Baker begründet, und Ornette Coleman in den 60-igern, sowie Anthony Braxton in den 80-igern weitergeführt haben.
Für jedes Konzert wird eine extra Setliste aus diesem Stückefundus, oft auch spontan auf der Bühne festgelegt, was jedes Konzert zu einem originären, spannenden, spontanen und improvisierten Erlebnis werden lässt.
Die Band agiert akustisch, benutzt dabei musikalisch aber alles, was die (populäre) Musik so hergibt. Da steht Swing neben Rock, New Orleans neben Freejazz, Kollektiv neben Solo, Anstrengendes neben Leichtem, musikalische Anarchie neben Formstrenge….aber vor allem bedient die Band eine entscheidende Musiktradition, die des Humors.