»Ich glaub, der Mensch ist so gemacht, dass er den andern Menschen braucht, doch … hat er nicht gelernt, wie man zusammen ist«
Die Modeschöpferin Petra von Kant ist erfolgreich, wohlhabend und einflussreich und sehnt sich nach Liebe. Das Model Karin Thimm erweckt ihre Aufmerksamkeit und Petra lässt sie bei sich wohnen und verhilft ihr zu einer aussichtsreichen Karriere. Für sie beginnt eine emotionale Höllenfahrt, in der ihre Hilflosigkeit und Verzweiflung in Gewalt, Übergriffigkeit und Egomanie um schlagen und die sie zu einer Abrechnung mit ihrem engsten familiären Umfeld treibt.
Die Beziehungen zu ihrer Geliebten, zu ihrer Sekretärin und zu den Menschen in ihrem näheren Umfeld offenbaren die wahren Machtverhältnisse und die gelebten toxischen Beziehungen.
Die leidenschaftliche Amour fou mündet in ein unbarmherziges Spiel um Liebe und Macht, Besitzanspruch und Unterwerfung, in welchem Petra von Kant verzweifelt um die Kontrolle über ihr Leben und ihre Beziehungen kämpft und nach der bedingungslosen Liebe sucht. Ist es möglich einen Menschen zu lieben, ohne ihn besitzen zu wollen?
Fassbinders hochemotionales und autobiographisches Theaterstück wurde 1971 bei den vierten Experimenta-Theaterwochen im Frankfurter Theater am Turm unter der Regie von Peer Raben uraufgeführt. 1972 erschien der gleichnamige Film unter der Regie von Fassbinder. 2022 war die Adaption (Peter von Kant) von Regisseur François Ozon der Eröffnungsfilm der Berlinale. 1972 war das Theaterstück zum ersten Mal auf der Bühne des Kellertheaters zu sehen.
Bühne:
Maren Luedecke, Daniela Vollhardt, Esther Garcia
Ton: Christian Brost
Licht: Thomas Rösener
Fotografie: Anja Kühn
Titelfoto: Tom Veit
MakeUp: Isabell Asfour
Technik/ Regieassistenz: Christof Fraunholz
Aufführungsrechte: Verlag der Autoren, Frankfurt am Main
Regie: Daniela Vollhardt, Esther Garcia