Koproduktion Kellertheater und Ensemble C & O

Die Bürger von Calais

Ein Drama von Georg Kaiser mit Motiven von Auguste Rodin

Plakat

Calais im Jahr 1347. Die Stadt ist seit vielen Monaten von englischen Truppen belagert. Jetzt naht das französische Heer, um die Stadt zu befreien, die Bürger atmen auf. Dann ertönt eine Trompete, ein englischer Offizier verlangt Einlass. Und plötzlich ist die Situation ganz anders als gedacht.
Die Belagerer können mehr denn je die Bedingungen diktieren und die Botschaft von Edward III. ist hart: Wenn sich nicht bis zum Morgengrauen sechs der wohlhabendsten Bürger finden, um sich anstelle der ganzen Stadt ihm auszuliefern, wird Calais dem Erdboden gleich gemacht.

Wie reagiert der Mensch, wenn er in eine extreme Situation gebracht wird? Was ist das richtige Tun? Und was ist der Preis?

Grund der Auseinandersetzung um Calais ist der prächtige Hafen. In jahrelanger Arbeit von den Bürgern gemeinsam erbaut, ermöglicht er der Stadt Wohlstand. Er steht für die Fähigkeit, sich auf gemeinsame, friedliche Ziele zum Wohl aller zu verständigen.

In Zeiten, in denen in der Welt teils schneller zerstört wird, als irgendjemand aufbauen kann, finden sich unerwartet Parallelen zu Kaisers Fragen. Eine Entscheidung treffen. Aus der Menge heraustreten. Einstehen für etwas. Auch jenseits der großgeschichtlichen Ausnahmesituation: Die grundlegende menschliche Fragestellung nach unserer Verantwortung für einander bleibt unverändert.

Diese wirkliche Begebenheit aus dem 100-jährigen Krieg hat viele Kunstbereiche inspiriert; bekannter als das Drama ist die gleichnamige Skulptur von Auguste Rodin. An den Spieltagen wird es die Möglichkeit geben, eine ungewöhnliche Version der berühmten Rodin-Skulptur zu sehen.

Georg Kaiser war ein wichtiger Vertreter des deutschen Expressionismus und interessierte sich umfassend für die menschliche Existenz mit ihren sozialen Konflikten und den Absurditäten des Lebens. Sein expressionistisches Drama „Die Bürger von Calais“ markierte nicht nur seinen künstlerischen Durchbruch, sondern auch einen bedeutenden Moment in der Entwicklung des deutschsprachigen Theaters zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Dauer: 90 Min

Besetzung und Crew:

JEAN DE VIENNE: Martin Sonnabend

EUSTACHE DE SAINT-PIERRE: Anna-Sophie Sattler

DUGUESCLINS / FRAU DES 4. BÜRGERS u.a.: Judith Nitzschner

ENGLISCHER OFFIZIER / DER VIERTE BÜRGER: Johannes Wirth

JEAN D’AIRE: Klaus Götzelmann

DER DRITTE BÜRGER: Ioannis Germanidis

DER FÜNFTE BÜRGER: Karsten Kienke

PIERRE DE WISSANT / FRANZÖSISCHER OFFIZIER: Melina Fey

JACQUES DE WISSANT: Jutta Hoffmann

BOTE / GUIDE / JUNGER BÜRGER: Cecilia Schneider

BÜRGER 1: Kosta Droumalias

MUTTER DES DRITTEN BÜRGERS u.a.: Anja Becker

 

Trompete: Klaus Storck

Schlagzeug: Mike Marklove

Fotographie: Andreas Kemler

Grafik / Design: Ronja Kemler

Technik & Outside Eye: Frowin Reber

Musikalische Leitung: Anna-Sophie Sattler

Regie / Produktionsleitung / Spielfassung: Anja Becker

Produktion: Ensemble C & O

 
Das Kellertheater wird unterstützt von der Stadt Frankfurt am Main (www.kultur-frankfurt.de)